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Tief in unserer Kultur verankert sind Rituale und Verhaltens­muster, die Frauen und Männer aktiv und passiv mitmachen oder selbst erschaffen, um anschließend darunter zu leiden. Wir geraten dabei in Zustände, in denen wir ´Opfer` und ´Täter` aus uns machen.

Das ist sowohl tragisch wie absurd und der Ernst der Sache ist ohne Humor kaum zu ertragen.

Mit den bildnerischen Mitteln der Collage versuche ich zu zeigen, was im Alltag - besonders für Frauen - daraus wird. 

Zugleich spüre ich jenem Erregungs­potential nach, welches verborgen hinter Norma­litäten und vorder­gründigen Selbstverständ­lich­­keiten auf uns wartet.  
 
Die Spur führt über den Umgang mit Körperlichkeit, Erotik und Sinnlichkeit geradewegs in die Wissenschaften und die Religionen und von dort in Mythologie und Geschichte.
 
Sie alle haben ein höchst ambivalentes Frauenbild geprägt; es dient der Bedürfniserfüllung ebenso, wie der Abwehr vermeintlicher Bedrohungen, zu denen in besonderer Weise das 'lockende Weib' zählt.
 
So wurde im Verhältnis der Geschlechter ´das Weibliche` selbst von einer bedrohlichen zu einer bedrohten Art: 
 
umwickelt, enthüllt und eingesperrt
gebunden, geschunden, die füße verzerrt
gefürchtet, verbrannt und höchlichst verehrt
von geschmeide schwer versenkt ins meer.
 
gleichgestellt und auf sockel gehoben
gender-gequotet und marktgerecht benotet
erotisch beschrieben und steril betrieben
 
rot gelistet, mit schutzzoll versorgt
und für den nachwuchs ausgeborgt.